Ich schaue mir in Thailand relativ viele historische Stätten an, aber in der Regel sind dies alte siamesische Ruinen, die irgendwann zwischen dem 12. und dem 17. Jahrhundert erbaut wurden. Bis jetzt hatte ich mich hier noch nie mit der Rolle Thailands während des 2. Weltkrieges befasst und daher war Kanchanaburi ein sehr interessanter und informativer Ausflug.
Am Anfang des 2. Weltkrieges waren Thailand und mehrere andere Staaten in Südostasien von den Japanern besetzt. Da die alliierten Truppen immer weiter vorstießen und bereits die meisten Seewege bewacht waren, brauchten die Japaner andere Wege um für Nachschub in den besetzten Gebieten zu sorgen. Ab Herbst 1942 planten sie eine 414 km lange Eisenbahnstrecke zu errichten. Die Aufgabe war sehr schwierig, weil Kanchanaburi viele Berge hat und alles mit dichtem Dschungel bewuchert ist. Die größte Herausforderung war es eine Brücke über den Fluss Kwai zu errichten. Dies sollte natürlich so schnell wie möglich geschehen und dafür wurden tausende Kriegsgefangene in das Gebiet geschafft, welche unter schrecklichen Bedingungen arbeiten mussten. Der größte Teil der Gefangenen stammte aus England, den Niederlanden und Australien, aber es gab auch hunderte asiatische Zwangsarbeiter. Durch Unterernährung, Erschöpfung und Tropenkrankheiten starben die Menschen reihenweise; "ein Leben für jede Schwelle". Schnell bekam diese Eisenbahnstrecke den Titel "Death Railway". Heute wird die Strecke teilweise noch immer befahren. Die Brücke wurde nach ihrer Fertigstellung mehrmals von alliierten Bombern angegriffen, aber bis auf das Mittelstück ist alles an ihr original.
In Kanchanaburi gibt es mehrere Museen und Denkmäler, die an dieses dunkle Kapitel in der Geschichte erinnern. International bekannt wurde die Brücke am Kwai durch den Roman "le pont de la riviere Kwai" von Pierre Boulle und dessen erfolgreichen Verfilmung "The bridge on the river Kwai" aus dem Jahr 1957 .
Heute sieht man von den Schrecken der Vergangenheit wenig und die Stadt Kanchanaburi hat sich zu einer ruhigen Kleinstadt entwickelt. Besonders schön ist es am Ufer entlang des Flusses. Einer der Gästehäuser in dem ich übernachtet habe, lag direkt am Kwai und besaß Zimmer auf einer Art Hausboot. Ich hatte dort ein ganz normales einfaches Zimmer, aber trotzdem war es etwas besonderes, denn sobald ein Boot durch den Fluss fuhr und Wellen schlug, wiegte sich das gesamte Haus ebenfalls mit den Wellen. :)
| die Brücke am Kwai |
| blos nicht daneben treten... |
| ein Zug hauptsächlich für Touristen |
| die Eisenbahnstrecke |
| eine alte Lokomotive |
| der Fluss Kwai |
| Friedhof für 7000 gefallene alliierte Soldaten |
| das Gästehaus auf dem Fluss |
| ein chinesischer Tempel |
| ein chinesischer Friedhof |
| kleine Mini-Mauseleums |
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