Dienstag, 29. April 2014

Nakhon Pathom

Mein letztes Ziel auf meiner einmonatigen Reise quer durch Thailand war die Stadt Nakhon Pathom in der Nähe von Bangkok.
Nakhon Pathom ist eine sehr alte Stadt und sie gilt als der Geburtsort des thailändischen Buddhismus. Bereits etwa 200 v.Chr. kamen erste missionierende Mönche in die Region und lebten mit den dortigen Siedlern. Dies war der Grundstein für die buddhistische Thaikultur, wie wir sie heute kennen. Aus diesem Grund steht dort auch eines der wichtigsten religiösen Heiligtümer des Landes: der Phra Pathom Chedi.
Dieser Chedi ist das höchste buddhistische Heiligtum auf der ganzen Welt. Der glockenförmige Turm ragt 120m in die Höhe und überragt damit alles in seiner Umgebung. Noch viele Kilometer außerhalb der Stadt kann man diesen gigantischen Turm erblicken. Bereits im 11. Jahrhundert gab es an jener Stelle einen Chedi, doch dieser verfiel über die vielen Jahre hinweg. 1860 ordnete der damalige König Mongkut eine Wiederherstellung an und der Turm wie er heute existiert wurde erbaut. Die gesamte Außenfläche ist mit gelblichen Ziegeln verkleiden und die Sonnenstrahlen lassen ihn majestätisch glänzen.
Um den Chedi herum gibt es einen ringförmigen Gang mit etlichen verschiedenen Buddhastatuen, darunter auch ein 9 m langer liegender Buddha. Rund um die Anlage stehen 24 Glocken. Auf den Glocken stehen buddhistische Gebete und wenn man diese Glocken anschlägt, ist es als ob man das Gebet gesprochen hätte. So etwas gibt es in der Regel in jedem Tempel, nur nicht einer solch großen Anzahl.
Nach dem Besuch in Nakhon Pathom ging es für mich wieder zurück nach Prakhonchai. In wenigen Tagen beginnt das neue Schuljahr und ich arbeite wieder in der Highschool. Für mich beginnt damit der Anfang des Endes meines Auslandsjahres. Bis zum Programmende sind es nur noch etwas mehr als 6 Wochen und dann werde ich wieder in Deutschland sein. Aber meine letzte verbliebene Zeit werde ich auf jeden Fall voll und ganz genießen !!


der Chedi


der liegende Buddha

der innere Gang um den Turm


Außenwand mit verschiedenen Statuen

die Hauptstatue

Haupteingang

der Chedi bei Nacht

Montag, 28. April 2014

Affen von Lopburi

Nur noch wenige Tage meines Urlaubes sind übrig und an einem meiner letzten Tage habe ich mir Lopburi angesehen. Lopburi liegt etwa 160 km nördlich von Bangkok und ist einer der ältesten Städte in Thailand. Es gibt viele alte Tempel aus verschiedenen Epochen, aber dieses Mal standen für mich nicht die Kunst und Architektur im Vordergrund, sondern Affen.
Fast jede Provinz hat irgendetwas besonderes; Chantaburi ist die Provinz der Früchte, Kampheangphet die der Bananen, meine Provinz Buriram ist berühmt für die alten Khmertempel; und Lopburi ist die Provinz der Affen.
Ich wollte mir das Ganze mal mit eigenen Augen ansehen und so fuhr ich für einen Tag in die Provinzhauptstadt. Schon am Busbahnhof wurde ich von den Affen begrüßt und die Provinz machte sich ihren Titel alle Ehre. Neben den ganz normalen Reisenden sitzten überall kleine Gruppen von den Tieren und lausen sich gegenseitig oder spazieren durch die Straßen auf Suche nach Lebensmitteln. Auch auf den Stromleitungen und an den Häuserwänden klettern sie herum. Gelegentlich zanken sie sich und plötzlich laufen mehrere Affen laut kreischend an einem vorbei. Ich weiß nicht warum sich die Tiere ausgerechnet Lopburi für ihre Affeninvasion ausgesucht haben, denn eigentliche gibt es kaum klimatische oder biologische Unterschiede zu den Nachbarprovinzen. Die Bewohner haben sich schon lange an die Affen gewöhnt und es gibt sogar ein jährliches Affenfest in der Stadt. Eigentlich stören die Tiere wenig, aber man muss sich bewusst sein, dass sie überall hinklettern können und auch fast alles anfassen. Die meisten privaten Geschäfte an den Straßen haben keine Eingangstür, sondern lediglich ein großes Geragentor, welches den ganzen Tag offen steht (bei den Temperaturen braucht man keine Wände...). Dadurch sind auch ständig Affen in den Häusern und laufen über die Waren. Außerdem sollte man immer auf Taschen und Hüte aufpassen, die mögen sie angeblich besonders gerne.
Es war ein sehr witziger Besuch in Lopburi, aber ich bin froh, dass ich nicht in der Stadt leben muss. Für mich sind es eindeutig zu viele Affen und auf die Dauer würden sie einfach nur noch nervig sein...
"rawang ! ling "

Affen auf dem Gehweg

an einem Tempel

kuscheln mit Buddha :)

:)

kleine Affenkinder

Ayutthaya

Laut vieler Reiseführer ist ein Besuch in Ayutthaya ein Muss für jeden Thailand-Reisenden. Diese Forderung wollte ich natürlich nicht umgehen und so ging es für mich als nächstes nach Ayutthaya. Ähnlich wie Sukhothai ist Ayutthaya eine alte Königsstadt und ist eines der größten Kulturschätze von Thailand.
In der Mitte des 14. Jahrhundert fiel das Sukhothai-Reich zusammen und Ayutthaya wurde für die nächsten 400 Jahre ( 1350 - 1767) das Machtzentrum. Es gibt einen historischen Park mit großen und beeindruckenden Ruinen der einstigen Königsstadt. So hoch wie ein etwa vierstöckiges Wohnhaus ragen die Spitzen der alten Prangs und Chedis in die Höhe. Ich war überrascht von der gewaltigen Größe der historischen Tempelanlagen. Anders als in Sukhothai befindet sich der Park nicht in einem ländlichen Gebiet, sondern inmitten der modernen Stadt Ayutthaya. Häufig sieht man direkt neben neuzeitlichen Gebäuden ein kleines Grundstück mit den Überbleibsel eines Hauses aus dem alten Reich. Mehr als die Ruinen ist leider nicht von dem mächtigen Reich der Ayutthaya-Periode geblieben. Im Jahr 1767 überwältigten burmesische Truppen die Stadt. Sie plünderten die Stadt und zerstörten sie fast vollständig. Nach dieser Niederlage wurde die Stadt aufgegeben und in Bangkok entstand der neue Hauptsitz der Könige.
Letztendlich muss ich den Reiseführern zustimmen, denn Ayutthaya ist wirklich ein Besuch wert. Und obwohl ich schon viele Ruinen gesehen habe, war Ayutthaya nochmal etwas ganz besonderes.

Ruinen einer Gebetshalle
angeblich ist dies der meistfotografierte
Buddha in ganz Thailand :)


der ehemalige Haupttempel

Fledermäuse in einem der Türme ;)

noch mehr Ruinen...

3 alte Prangs in einer Reihe

kleinerer Tempel aus einer Insel

der ganze historische Teil ist von Flüssen
durchzogen und ist heute mit kleinen
Brücken verbunden

das alte Zentrum

Straßenhunde auf einer Mauer zwischen
den Ruinen :)

ein großer weißer Prang
 

Sonntag, 27. April 2014

Kanchanaburi & die Eisenbahn des Todes

Kanchanaburi ist eine Provinz etwa 3 Stunden westlich von Bangkok. Bekannt ist die Gegend für ihre traurige Geschichte während des 2. Weltkrieges und die in dieser Zeit erbauten Eisenbahnstrecke von Thailand nach Burma mit der legendären Brücke über den Fluss Kwai.
Ich schaue mir in Thailand relativ viele historische Stätten an, aber in der Regel sind dies alte siamesische Ruinen, die irgendwann zwischen dem 12. und dem 17. Jahrhundert erbaut wurden. Bis jetzt hatte ich mich hier noch nie mit der Rolle Thailands während des 2. Weltkrieges befasst und daher war Kanchanaburi ein sehr interessanter und informativer Ausflug.
Am Anfang des 2. Weltkrieges waren Thailand und mehrere andere Staaten in Südostasien von den Japanern besetzt. Da die alliierten Truppen immer weiter vorstießen und bereits die meisten Seewege bewacht waren, brauchten die Japaner andere Wege um für Nachschub in den besetzten Gebieten zu sorgen. Ab Herbst 1942 planten sie eine 414 km lange Eisenbahnstrecke zu errichten. Die Aufgabe war sehr schwierig, weil Kanchanaburi viele Berge hat und alles mit dichtem Dschungel bewuchert ist. Die größte Herausforderung war es eine Brücke über den Fluss Kwai zu errichten. Dies sollte natürlich so schnell wie möglich geschehen und dafür wurden tausende Kriegsgefangene in das Gebiet geschafft, welche unter schrecklichen Bedingungen arbeiten mussten. Der größte Teil der Gefangenen stammte aus England, den Niederlanden und Australien, aber es gab auch hunderte asiatische Zwangsarbeiter. Durch Unterernährung, Erschöpfung und Tropenkrankheiten starben die Menschen reihenweise; "ein Leben für jede Schwelle". Schnell bekam diese Eisenbahnstrecke den Titel "Death Railway". Heute wird die Strecke teilweise noch immer befahren. Die Brücke wurde nach ihrer Fertigstellung mehrmals von alliierten Bombern angegriffen, aber bis auf das Mittelstück ist alles an ihr original.
In Kanchanaburi gibt es mehrere Museen und Denkmäler, die an dieses dunkle Kapitel in der Geschichte erinnern. International bekannt wurde die Brücke am Kwai durch den Roman "le pont de la riviere Kwai" von Pierre Boulle und dessen erfolgreichen Verfilmung "The bridge on the river Kwai" aus dem Jahr 1957 .

Heute sieht man von den Schrecken der Vergangenheit wenig und die Stadt Kanchanaburi hat sich zu einer ruhigen Kleinstadt entwickelt. Besonders schön ist es am Ufer entlang des Flusses. Einer der Gästehäuser in dem ich übernachtet habe, lag direkt am Kwai und besaß Zimmer auf einer Art Hausboot. Ich hatte dort ein ganz normales einfaches Zimmer, aber trotzdem war es etwas besonderes, denn sobald ein Boot durch den Fluss fuhr und Wellen schlug, wiegte sich das gesamte Haus ebenfalls mit den Wellen. :)

die Brücke am Kwai

blos nicht daneben treten...

ein Zug hauptsächlich für Touristen

die Eisenbahnstrecke


eine alte Lokomotive

der Fluss Kwai


Friedhof für 7000 gefallene alliierte Soldaten
das Gästehaus auf dem Fluss
ein chinesischer Tempel

ein chinesischer Friedhof

kleine Mini-Mauseleums
 

Donnerstag, 24. April 2014

Goldenes Dreieck

Das goldene Dreieck bezeichnet die Grenzregion zwischen Thailand, Myanmar und Laos. Seine Berühmtheit hat es durch den Anbau von Schlafmohn und der damit verbundenen Opium- bzw. Heroinherstellung. Der Konsum von Opium hat eine fast 3000 Jahre alte Geschichte und noch immer sieht man in den Dörfern Leute mit Opiumpfeifen. Etwa genauso alt ist auch der Drogenhandel und die damit verbundenen Konflikte.
Während des Vietnamkrieges war das goldene Dreieck die weltweite Hochburg der Opium- und Heroinherstellung. Die CIA spielte dabei eine große Rolle und finanzierte durch den Drogenhandel verbündete Armeen (z.B. die Hmong-Army in Laos). Offiziell ist der Anbau von Schlafmohn heute verboten, aber in einigen Ecken gibt es noch immer Felder mit Schlafmohn. Mittlerweile konnte der Anbau in Thailand und Laos größtenteils eingedämmt werden. Aktuell ist Myanmar der weltweit zweitgrößte Produzent von Opium nach Afghanistan.
Der Treffpunkt der Grenzen der drei Länder ist heute eine Touristenattraktion und ein Museum erzählt die lange Geschichte des Schlafmohnanbaus in der Region. Die Grenze verläuft entlang des Mekongs man kann mit Ausflugsbooten eine Tour auf dem Fluss machen, aber ein Grenzübergang ist an dieser Stelle nicht erlaubt. Die Fahrt zurück nach Chiang Rai ist nur etwas mehr als eine Stunde, aber es gibt in fast jeden Dorf eine Kontrolle durch das Militär, so dass sich die Zeit verdoppelt.

3 Länder auf einem Bild

hinduistische Figuren

eine Statue von dem König darf nicht
fehlen..

Ruinen eines alten Tempels




   

Chiang Rai

Von Nan aus fuhr ich mit einem Bus nach Chiang Rai. Diese Busfahrt war einer der schönsten Fahrten, die ich bis jetzt hatte. Nur einmal am Tag fährt ein Bus diese Strecke und klappert alle kleinen Städte entlang der laotischen Grenze ab. Dabei geht es durch ein sehr bergiges Gebiet und man konnte teilweise nur im Schritttempo die Serpentinen befahren. Die grandiose Aussicht über die kleinen Täler war aber ein Ausgleich zu der langen Fahrtzeit. Da es noch immer Songkran war, standen in jeden Dorf Kinder bereit um den Bus mit einer Ladung Wasser zu bewerfen. :)
Chiang Rai ist die nördlichste Provinz in Thailand. Für viele Reisende ist es das Sprungbrett um nach Laos oder Myanmar zu gelangen. Die Stadt an sich hat aber auch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Viele alte Tempel aus verschiedenen Epochen findet man in Chiang Rai. Ich konnte alles gut zu Fuß erreichen und einen ganzen Tag verbrachte ich nur damit mir einige Tempel (und eine christliche Kirche aus dem Jahr 1900 war dabei).
Etwas außerhalb von der Stadt befindet sich einer der berühmtesten Attraktionen in Nordthailand. Es ist der Tempel Wat Rong Khun, oder besser bekannt als der weiße Tempel. Diese Anlage ist kein traditioneller Tempel, sondern vielmehr ein riesiges Kunstobjekt von den Künstler Chalermchai Kositpipat. 1998 begann er mit der Anlage und erbaute einen komplett weißen Tempel mit einer eher ungewöhnlichen Dekoration. Bizarre Wesen aus der schmücken den Tempel und die Verzierungen sind teilweise mit Spiegel-Mosaiksteinen besetzt, so dass es überall blitzt und funkelt. Um zum Eingang zu kommen, muss man zuerst an der Höhle vorbei. Danach kommt eine kleine Brücke, die den Zyklus der Wiedergeburt abbildet und dann kommt man in den Tempel. Die Wandgemälde weichen ebenfalls von der Tradition ab. Viele skurrile Motive finden sich dort wieder,  es werden zum Beispiel die Anschläge vom 11. September erwähnt und auch mehrere Comicfiguren werden gezeigt. Die Anlage ist noch nicht vollständig und weitere Nebengebäude befinden sich noch in Bau.


ein goldener Chedi


mh...ok...

eine Uhr in der Stadt von
Chalermchai Kositpipat

ein Klostergebäude


der weiße Tempel


die Höhle vor dem Eingang


die Brücke


das sind die Toiletten !! :D

die Werkstadt mit laufenden Arbeiten

komische Blumentöpfe