Freitag, 27. Dezember 2013

Weihnachtsfeier

Heute gab es an meiner Schule eine große Weihnachtsfeier. Der Unterricht fiel für den Tag aus und es gab die ganze Zeit über verschiedene Aktivitäten. Das meiste fand auf der Bühne des Versammlungsplatzes statt. Gezeigt wurden zum Beispiel eine Choreografie zu einem chinesischen Lied und eine andere Klasse präsentierte koreanische Lieder. Ein bisschen merkwürdig war die Show des Japanischkurses: Sie sangen "Jingle-Bells" auf japanisch und trugen dabei Cowboy-Hüte. Weihnachten/Japan/Cowboy - das sind für mich 3 Dinge die absolut nicht zusammenpassen, aber unterhaltsam war das ganze trotzdem ;). Auch meine geliebte Theatergruppe trat auf zeigte ihr Stück, das sie für die Wettkämpfe gelernt hatten, zum ersten Mal vor der gesamten Schule. Wir Lehrer hatten natürlich auch etwas vorbereitet. Alle Lehrer aus meinem Department trugen ein rotes T-Shirt mit einem aufgenähten Buchstaben. Am Ende ergab sich daraus: MERRY CHRISTMAS AND HAPPY NEW YEAR (Ich war dabei das M in Christmas). Außerdem kam natürlich auch noch der Weihnachtsmann. :) Dazu wurde der Schuldirektor in ein Kostüm gesteckt und dann auf die Bühne gestellt. Die Aktion war einer der Höhepunkte des Tages. Mein Schuldirektor ist nicht gerade der Schmalste und hat eher das Format einer Kugel. Und zwar eine so große Kugel, dass der Anzug sehr eng anlag und der Gürtel auch nur knapp zu ging. "Knapp" bedeutet, dass es über den Bauch nicht passte und der Direktor deshalb den Gürtel ungefähr auf Brusthöhe trug - also insgesamt ein sehr amüsanter Anblick.
An diesem Tag wurde auch von jeder Klasse ein Spendenbaum mit Geldscheinen gebastelt um Geld zu sammeln. Seit mehreren Jahren sparen sie auf ein Dach für den Versammlungsplatz, um dort vor der Sonne und in der Regenzeit auch vor dem Regen geschützt zu sein. Solche Dächer haben viele Schulen, aber um eine so großes Feld zu überdachen braucht man sehr viel Geld. Mit diesen Geldbäumen wurde dann noch einmal um die ganze Schule getanzt. Dann wird extrem Laut traditionelle Musik eingeschaltet und innerhalb von Sekunden springen alle Schüler auf und tanzen wie verrückt - ebenfalls ein sehr amüsanter Anblick. :)
Gegen Mittag war das Programm auf der Bühne vorbei und jede Klasse hat für sich eine kleine Weihnachtsfeier gemacht. Ich gesellte mich hierfür in eine Klasse aus M1 (7. Klasse, die jüngsten). Es wurden Geschenke verlost und gemeinsam gegessen. Außerdem konnte man in den letzten Tagen Briefe an Mitschüler verschicken und diese Briefe wurden heute ausgeteilt.

Für mich geht es noch heute Nacht nach Bangkok und dort werde ich mit ein paar anderen Deutschen gemeinsam ins neue Jahr feiern. Ich mal gespannt wie das wird !!
koreanisch Schüler

japanisch Schüler mit Cowboyhüten


chinesisch Schüler

ganz viele gutgelaunte Schüler ;)
meine Theatergruppe :)

ich war nicht die einzige, die Fotos
gemacht hat...

während des Theaterstückes

Rosen von den Fans

der Weihnachtsmann und ein Helfer



Tanz mit den Geldbäumen


Geldbäume


Briefe sortieren

Geschenke, Geschenke, Geschenke

eine kleine Portion frittierter Reis...

Klassenfoto

Lehrer aus meinem Department :)

mit meinen Lieblingsschülern aus M6 (12. Klasse)

BÄÄHH

Ich habe hier schon oft Sachen gegessen oder getrunken, die ich absolut widerlich finde, aber die Thais total genial finden. Ein Beispiel dafür ist die Fanta in Thailand. In Deutschland gibt es meist nur die orangene Fanta zu kaufen. Gemeinsam mit Cola und Sprite findet man sie auf fast jeder Veranstaltung. In Thailand ist die Fanta jedoch anders, obwohl es von der selben Marke ist. Hauptsächlich werden die rote und die grüne Fanta getrunken. Rot soll nach Erdbeere schmecken und Grün nach Banane und Ananas. Das klingt schon in der Theorie absurd und in der Praxis ist es kaum auszuhalten. Beide Getränke sind extrem süß und schmecken eigentlich nur nach Chemie. Die Thais finden es super, während ich nach nur einem Schluck das Gefühl bekomme, mein gesamter Mund wird gleich zusammenkleben und ich werde den ekligen Geschmack nie wieder los...
Sowohl die rote als auch die grüne Fanta gehören hier zu den Standartgetränken und sind überall zu kaufen. In Thai werden sie auch einfach nur "Naam deng" bzw. "Naam Khiau" (rotes Wasser/grünes Wasser) genannt. Es gibt auch noch weitere Sorten wie Blaubeere (blau),  Weintraube (lila) und Orange(orange), aber nichts ist wirklich genießbar und auch Orange schmeckt ganz anders als in Deutschland...

Weihnachtszeit

Eigentlich hatte ich keine richtige Weihnachtszeit. Alles war so wie immer. Keine Weihnachtslieder im Radio, keine Weihnachtsmärkte, keine Schokoweihnachtsmänner und noch nicht einmal einen schulfreien Feiertag.
Zum Glück wurde ich mit Paketen aus Deutschland versorgt und hatte daher einen Adventskalender, Zimtsterne, gebrannte Mandeln und sogar selbstgebackene Plätzchen bekommen, um immerhin etwas in Weihnachtsstimmung zu kommen. (An dieser Stelle: Ein riesiges Dankeschön ! Ich habe mich wirklich sehr über alle Weihnachtsgrüße sehr gefreut !!). Ich habe versucht zumindest meinen Schreibtisch in der Schule angemessen zu dekorieren. Mit einer Handvoll Strohsternen und kleinen Tannenbaumkugeln, die meine Vorgängerin mir überlassen hat, und etwas Geschenkpapier aus meinen Päckchen aus Deutschland, konnte ich ein wenig Weihnachten auch an meinen Arbeitsplatz bringen. Irgendwann habe ich sogar angefangen mir freiwillig "Last Christmas" auf YouTube anzuhören :D.
Ein winziges bisschen haben auch die Thailänder versucht die Weihnachtszeit zu zeigen. In einigen Geschäften und Restaurants gab es kleine Plastiktannenbäume und bunt glitzernde Girlanden. Auch öffentliche Plätze und große Kreuzungen wurden dekoriert. Man muss aber auch bemerken, dass es nicht wirklich weihnachtlich war, sondern nach Thai Art und Weise interpretiert wurde. Also, sehr bunt, sehr viel Glitzer und alles wild blinkend. ;) Besonders hergerichtet wurde Buriram-Stadt. Und da die gesamte Stadt absolut verrückt nach Fußball ist, wurde alles in blau und weiß geschmückt; dies sind schließlich die Farben der Mannschaft Buriram United.
Weihnachten selbst habe ich nichts besonderes gemacht. Es war ein ganz normaler Schultag und viele wussten noch nicht einmal das es ein Feiertag ist. Trotzdem gab an meiner Schule eine große Weihnachtsfeier, diese wurde jedoch auf den 27. verlegt. Der Freitag passte besser in die Planung und es ist ja nur Weihnachten, das kann man ja einfach mal verschieben...
ein Markt in Buriram

dekorierte Kreuzung

das Stadion mit einem großen Tannenbaum

Baum und Stadion




Nahaufname


mein improvisierter Baum am
Schreibtisch   

besser als nichts...

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Kältewelle

Der Winter ist nun doch noch bis nach Thailand gekommen. Die letzten Tage war es nur um die 15°C und in der Nacht um die 10°C. In der Sonne ist es meist noch etwas wärmer, aber das bisschen Wärme wird von dem ständigen Wind wieder machtlos gemacht. Eigentlich sind das im Vergleich zu deutschen Temperaturen immer noch Traumwerte, aber für die Thais ist das extrem kalt. Hinzu kommt, dass es in der Schule keine geschlossenen Räume gibt, es gibt keine Fensterscheiben und wenn es doch mal richtige Türen und Scheiben vorhanden sind, dann ist aber nichts gedämmt. Und Heizungen habe ich bis jetzt noch nie in Thailand gesehen. Demnach befindet man sich den ganzen Tag in einer Umgebung von etwa 15°C und es gibt keinen Ort an dem man sich wieder aufwärmen kann. Trotzdem muss in der Schule die Schuluniform getragen werden und auch die Lehrer müssen sich an die Vorschriften halten. Natürlich kann man sich mit Jacken und Schals gegen die Kälte schützen, aber bei den knielangen Röcken sind die Beine fast ungeschützt und die Füße sind so ziemlich den ganzen Tag eisig kalt. Sowohl die Schüler als auch die Lehrer frieren den gesamten Tag lang und auch zuhause wird es nicht besser. Wenn man normalerweise Temperaturen um die 30°C gewohnt ist, ist dies wirklich eine Umstellung. Auch Julie (Austauschschülerin aus Norwegen) und ich haben uns an der thailändische Klima gewöhnt und frieren nun sehr. Zusätzlich habe ich mir jetzt auch eine dicke Erkältung eingefangen...
  Zum Glück habe ich aber seit einer Woche eine richtige Bettdecke, weil es in meinem Zimmer nur noch knapp 10°C in der Nacht war (zuvor hatte ich nur ein dünnes Tuch, das eigentlich überhaupt nicht gewärmt hat; das hat bis jetzt auch immer gereicht).

Die meisten sagen mir, dass dieser Winter besonders kalt sein soll und es die letzten Jahre nicht zu solchen Temperaturen gekommen sei. Es hat in Vietnam in den Bergen sogar geschneit - zum ersten Mal seit 20 Jahren. Soweit ist es bei mir zwar noch nicht gekommen, aber es ist trotzdem einfach saukalt.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Cowboy Party

Ich habe sehr viel erwartet bevor ich nach Thailand gekommen bin, aber ich habe absolut nicht damit gerechnet, dass ich hier auf eine Feier mit einem Cowboy & Cowgirl Motto gehen werde. Einmal im Jahr veranstaltet ein relativ hoher Politiker aus Prakhonchai eine solche Party. Mir wurden also mehrere Klamotten gegeben und gemeinsam mit einigen Lehrern war ich dort. Das Ganze fand draußen auf einer Fläche hinter einem Restaurant statt und alles wurde in dem Cowboy-Motto dekoriert. Man saß auf Strohballen, das Grundstück wurde mit Fackeln ausgeleuchtet und es gab sogar ein paar Pferde. Zum Essen gab es zwar nur ganz normales Thai-Essen und auch die Musik wurde nicht dem Motto gerecht, aber der Abend war trotzdem sehr gelungen. Alle haben sich sehr viel Mühe mit ihren Kostümen gegeben, auch an Accessoires ,wie Stiefel, Pistolen und passende Hüte wurde bis auf das kleinste Detail geachtet.

Lehrer von meiner Schule und ich (links
neben mir ist der Schuldirektor)




leider wurde fast nur Thai-Musik gespielt




irgendwann wurde auch getanzt



die Austauschschülerin aus Norwegen und ich
ja, das sind wirklich alles Insekten !

Montag, 16. Dezember 2013

Mukdahan


Am Donnerstag und Freitag waren die Schulwettkämpfe von den Siegern der Provinzen aus dem Isaan (Nordosten von Thailand). Mukdahan liegt im äußersten Osten des Isaans und ist direkt an der Grenze zu Laos. Um dorthin zu gelangen brauchten wir knapp 6 Stunden und da meine Theatergruppe erst am Freitag auftreten musste, konnten wir uns am Donnerstag noch die nähere Umgebung ansehen. Wir fuhren noch etwas weiter in den Norden um uns einen den Tempel Wat Phra That Phanom in der Provinz Nakhon Phanom anzusehen. Der Tempel ist einer der bedeutesten in der Region und beinhaltet einen Knochen von Buddha als Reliquie.  In Mukdahan besuchten einen Markt am Fluss Mekong, welcher als Grenze zu Laos dient. Viele Menschen in dieser Region sind Laoten und sprechen auch nur Lao. Ich kann mich mittlerweile in einfachen Sätzen gut in Thai verständigen, aber in Lao kenne ich nur ein paar Floskeln. Der gesamte Isaan ist geprägt von der laotischen Kultur und Lao wird fast überall gesprochen (da meine Provinz Buriram an der Grenze zu Kambodscha ist, wird bei mir auch viel Khmer gesprochen). Die Sprachen Thai, Lao und Khmer ähneln sich sehr (etwa so wie Holländisch und Deutsch) und sie verwenden auch die gleichen Schriftzeichen.

Am Freitag ging es schon früh morgens in eine Schule in Mukdahan, wo die Wettkämpfe stattfanden. Es traten insgesamt 60 Teams an und meine Schüler waren mit der Startnummer 59 erst am Nachmittag dran. Trotz der langen Wartezeit wurde es für mich nicht langweilig, denn mehrere Austauschschüler aus Europa waren auch dort um ihre Schulen anzufeuern und so konnte ich etwas Zeit mit ihnen verbringen. Als denn endlich auch meine Schüler ihren Auftritt hatten, lief zum Glück nichts schief und sie konnten sich von ihrer besten Seite präsentieren. Nach ihrer Vorstellung packten wir alles wieder ein und machten uns für den Rückweg bereit.
Ich entschied mich nicht mit den anderen Lehrern im komfortablen Van zurückzufahren, sondern gemeinsam mit den Schülern im Bus zu fahren (das sorgte zwar für absolutes Unverständnis von einigen Lehrern, aber mittlerweile sind sie solche "absurden" Sonderwünsche von mir gewohnt und ließen mich im Bus mitfahren :D ). Der "Bus" war ein Songthaow und hatte keine richtigen Sitze, keine Klimaanlage, nur eine sehr schlechte Federung, die Hintertür und die Fenster gingen nicht richtig zu und außerdem waren auch alle Requisiten dort verstaut. Das war dadurch die anstrengendste, aber auch gleichzeitig die beste Fahrt die ich hier je hatte. :)  Der Bus könnte nicht sehr schnell fahren und wir brauchten für die Strecke nach Prakhonchai 8 Stunden und kamen erst um 2 Uhr Nachts an. Es wurde die gesamte Zeit über gesungen, irgendwelche Spiele gespielt und es wurde versucht mir etliche neue Wörter in Thai und Khmer beizubringen, irgendwie schafften es sogar einige trotz der großen Geräuschkulisse etwas zu schlafen - die Atmosphäre war aber 8 Stunden lang extrem gut und euphorisch.
Letztendlich machten die Großen aus M5 den 19. Platz und die Kleinen aus M3 den 22., bei jeweils 60 Teams ist das eine gute und zufriedenstellende Leistung.
Wat Phra That Phanom



eine kleine Glocke..
ein riesiger Gong - natürlich mit
 einer ASEAN-Dekoration
der Mekong und Laos auf der anderen Seite



die Schüler aus der M3
:)








auch die Arme und Beine werden geschminkt

bei den Vorbereitungen
vorne liegen unsere Busfahrer,
die versuchen noch etwas zu schlafen
ein Gebet kurz vor dem Auftritt


sitzend: die Gruppe aus der M3 und
stehend: die aus der M6, und eine Schülerin
für den Buchstabierwettbewerb


mit den Lehrern zusammen
eine andere Schule hat ein Version
von Cats gezeigt
Herr der Ringe :D
3 kleinen Schweinchen :)
kurz nach dem Auftritt der Großen
Requisiten mussten im und auf dem Bus
verstaut werden





kurz vor der Abfahrt


im Bus
FIFA spielen :)


die Tür blieb während der Fahrt offen..
während der Nacht