Montag, 7. Oktober 2013

Radtour über die Felder

Vor kurzem habe ich von meiner Gastfamilie ein altes, klappriges Fahrrad bekommen. Es ist mit mir zwar etwas zu klein, hat kein Licht, keine Gangschaltung und die Bremsen greifen nicht sehr sicher - aber trotzdem bedeutet das für mich, dass ich nun viel mehr Möglichkeiten habe mich frei zu bewegen. Wenn ich am Wochenende ein paar Stunden Zeit habe fahre ich gerne einfach en bisschen durch die Gegend. Verirren kann man sich hier nur sehr schwer, denn meistens gibt es nur eine einzige Straße und wenn es mir zu langweilig wird dreh ich einfach wieder um... Meine Stadt ist umringt von unzähligen Reisfeldern auf denen oft vereinzelt Kokosnusspalmen oder Bananenstauden stehen. Ab und zu findet man auch ein paar Reihen von Kautschukbäumen. Die Reisfelder sind noch alle grün und unreif ,erst Mitte November werden sie erntebereit sein. Im Jahr kann die Reissorte, die hier angebaut wird nur einmal geerntet werden (es gibt Sorten, bei denen 2-3 Ernten im Jahr möglich sind).  Wenn man durch Thailand fährt, sieht man auch überall Kühe. Jedoch ist die Viehhaltung in Thailand sehr anders als in Deutschland. Zum einen gibt es normalerweise keine eingezäunten Weiden für die Tiere. Ein Bauer besitzt nur selten mehr als 10 Kühe und sie werden einfach an langen Leinen irgendwo angebunden. "Irgendwo" bedeutet überall, wo etwas Gras zu finden ist: auf freien Wiesen, im Straßengraben, auf Verkehrsinseln, auf Parkplätzen oder auch auf Sportplätzen habe ich Kühe gesehen. Die Kühe werden nicht gemolken, sie werden nur wegen ihres Fleisches gehalten. Milchvieh gibt es traditionell in Thailand nicht. Milchtrinken war niemals in der thailändisches Kultur so verankert, wie es in Europa der Fall ist. Mehr als 80% der Südostasiaten sind laktoseintolerant. Statt Kuhmilch wird hier aber sehr viel Sojamilch getrunken. Die "echte" Milch, die man hier kaufen kann, ist meist mit extra Laktase versetzt, damit sie für die asiatische Bevölkerung besser verträglich ist.  Neben Kühen, sind hier auch sehr oft Wasserbüffel zu sehen. Ich finde Wasserbüffel sind die entspanntesten Tiere, die ich je gesehen habe :).  Ähnlich wie die Kühe werden sie zum grasen auf irgendwelche freien Flächen angebunden (sie benötigen jedoch einen möglichst feuchten Untergrund und am besten auch ein Schlammloch, in dem sie sich suhlen können - aber das findet man in Thailand fast überall ;) ). Früher waren sie unverzichtbar für die Bauern, denn die Wasserbüffel benutzte man um die Felder zu pflügen und der Büffelwagen war das Hauptverkehrsmittel. Heute werden zum Pflügen meist Maschinen verwendet, aber aus der Haut lässt sich gutes Leder erzeugen und ihr Fleisch kann verkauft werden (in Thailand wird Büffelfleisch eher wenig gegessen, jedoch ist das Fleisch in der chinesischen Küche sehr beliebt). Die Tiere sind ziemlich groß und ihre Hörner sind sehr respekteinflößend, aber sie sind extrem friedlich und sind an die menschliche Nähe gewöhnt. Sie stehen einfach den gesamten Tag irgendwo rum, mampfen zufrieden Gras und lassen sich von nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Man kann die Wasserbüffel streicheln und sogar auf ihnen reiten - und ich habe noch nie irgendwelche Aggression gesehen.



Häuser für die Geister dürfen auf
keinem Feld fehlen !


Kuh am Wegesrand


hübsches Tier :)


Reisfeld mit Kokosnusspalmen


Reisfeld

mein Fahrrad


es hat einen Tag vorher ein bisschen
viel geregnet..


ein einzelner Zaun mitten im nichts...


hier geht es heute nicht weiter...


eine (unreife) Reis-rispe


kleiner Krebs :) auch Shrimps findet man oft
in den Gräben und sind ein wichtiger
Bestandteil in vielen lokalen Gerichten

Wasserbüffel :)

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