Dienstag, 29. Oktober 2013

home sweet home

Als das Englischcamp in Chantaburi vorbei war, hieß es für jeden von uns wieder in unsere Provinzen zurückzukehren. Am einfachsten war es, erst nach Bangkok zu fahren und von dort aus in unsere jeweiligen Richtungen aufzubrechen. Wir 6 Deutsche kamen aus den verschiedensten Ecken von Thailand: Franzi: Amnat Charoen (Nordosten), Jule: Nan ( Norden), Christian: Phangnga (Süden), Ina: Kamphaeng Phet (Westen), Matthias: Bangkok (Zentral) und ich: Buriram (Nordosten). Da wir erst relativ spät in Bangkok ankamen, brachten wir nur Christian zum Flughafen (ein Busfahrt nach Phangnga würde fast einen Tag dauern) und beschlossen noch eine Nacht in der Stadt zu bleiben, um am nächsten Morgen erst zu fahren. Also suchten wir uns ein möglichst billiges Hotel auf der Khao-San-Road in Bangkok. Die Khao San ist unter den Touristen eine der bekanntesten und beliebtesten Straßen in der ganzen Stadt. Berühmt ist sie für viele billige Hotels für Backpacker. Über die letzten Jahre hinweg kamen immer mehr Kneipen, Bars und Straßenhändler hinzu und von jeder Hauswand blinken nun bunte Leuchtreklamen. Wir genossen unseren letzten gemeinsamen Abend und kehrten erst in den Morgenstunden in unser Hotel zurück. Morgens erfuhren wir, das die Heimfahrt sich nicht so leicht gestalten ließ, wie wir es erhofften. In den letzten Wochen gab es in ganz Südostasien mehrere Stürme und Taifune und verschonten Thailand nicht. Aus diesem Grund gibt es in Thailand im Moment viele überflutete Gebiete, unter anderem im Nordosten. Einige Straßen sind unpassierbar und davon ist natürlich auch der Busverkehr betroffen. So fuhren wir (ohne vorher etwas zu schlafen) direkt zum Busterminal und kauften uns so früh wie möglich Tickets für unsere Busse. Ich hatte zum Glück einen passenden Bus gefunden ,der gegen Mittag abfuhr, während 3 von uns noch bis zum Abend in Bangkok ausharren mussten, bis auch sie fahren konnten.

Wieder zurück in Prakhonchai war alles beim alten. In den vergangenen 2 Wochen habe ich insgesamt 45 Stunden in Bussen quer durch Thailand verbracht. Habe viel gesehen, viel gekauft und auch noch eine kleine Erkältung mitgenommen. Langweilig wird es jedoch auch hier nicht. Kaum einen Tag zurück, fing ein wichtiges chinesisches Fest in meiner Stadt an (welches, und warum genau gefeiert wurde, habe ich bis jetzt noch nicht verstanden...). Wie auf einem Jahrmarkt waren Stände aufgebaut und überall leuchteten die traditionellen roten, chinesischen Laternen. Aus irgendwelchen Gründen gab es gleich in 3 Tagen hintereinander ein großes Feuerwerk und mehrere chinesischen Theateraufführungen (diese waren aber anscheinend nicht sehr gut ausgearbeitet, denn meine Kollegin Kuku aus China konnte kein Wort verstehen :D). Natürlich besuchte ich mit meiner Familie auch den chinesischen Tempel und machte eine kleine Andacht. Es brannten in den letzten Tagen überall so viele Räucherstäbchen, dass nun die ganze Stadt ihren unverkennbaren Geruch aufgenommen hat und ich glaube nicht, dass der so schnell wieder verschwindet...

Das 2. Halbjahr in der Schule hat auch wieder angefangen. Vor einigen Tagen ist ein sehr wichtiger buddhistischer Mönch in Thailand gestorben und nun trauert das ganze Land. Als Zeichen der Trauer müssen alle Lehrer einen ganzen Monat lang schwarze Kleidung tragen. Blöd nur, dass ich nicht sehr viel Auswahl in meinem begrenzten Kleidungssortiment habe.1-2 Tage ging bis jetzt noch gut - danach wird es eng :D Die nächsten Tage muss ich irgendwie improvisieren, aber wie ich es schaffen soll, bis zum 23. November nur schwarze Klamotten zu tragen, weiß ich noch nicht... :D


müde und kaputt am Busbahnhof in Bangkok
Nr. 1
müde und kaputt am Busbahnhof in Bangkok
Nr. 2

auf dem Pickup durch Prakhonchai
Jahrmarkt-Atmosphäre


Räucherstäbchen anzünden


der chinesische Tempel

rote Laternen









Montag, 28. Oktober 2013

Chantaburi

Mit einem VIP-Nachtbus ging es erst nach Bangkok und dann weiter bis nach Chantaburi. Chantaburi ist eine Provinz im Osten Thailands und grenzt an Kambodscha und hat eine Küste am Golf von Thailand. Mit einer Gruppe aus 6 Deutschen halfen wir auf einem Englischcamp einer Highschool. Das Ganze war auch nicht nur ein Englischcamp, sondern gleichzeitig auch ein Sciencecamp, daher kam auch der Titel "EIS-Camp": English In Science - Camp. Dort betreuten wir 60 Kinder (Klasse 7 und Klasse 10). Eigentlich hatten wir kaum etwas zu tun, denn es gab etwa genauso viel Personal um sich rund um die Uhr um die Schüler zu kümmern und nur ab und zu sollten wir Spiele anleiten oder Arbeitsgruppen beaufsichtigen. Das meiste wurde auf Thai gemacht und wir Deutschen konnten den Strand genießen ;).
An einem Tag machten wir einen Ausflug durch einen Mangrovenwald in einem Nationalpark, der direkt hinter unserem Hotel lag. Mangroven wachsen im flachen Wasser und im Park gab es ein großes System von Stegen durch den dichten Mangrovenwald. Als wir mit den Schülern eine offizielle Führung durch die Mangroven hatten, hatte keiner aus meiner Gruppe eine Kamera dabei und so beschlossen wir am nächsten Tag noch einmal alleine dorthin zu gehen. Gesagt, getan - und so starteten wie zu viert am nächsten Tag kurz vor dem Abendessen eine kurze Tour über die Stege. Leider haben wir uns dabei etwas in der Zeit verschätzt und standen um 18 Uhr plötzlich mitten im stockdunklen Mangrovenwald. In Thailand geht die Sonne immer um 18 Uhr unter und dann wird es auch sehr schnell absolut dunkel. Neben der Dunkelheit kamen begannen auch alle möglichen Tiere ihr Leben in der Nacht zu starten. Überall zirpte und quakte es, das Wasser plätscherte unter uns und verschiedene Vögel zeigten ihren Gesang. Natürlich gab es kein einziges elektrisches Licht mitten im Wald und nur das fahle Licht des Mondes ermöglichtete uns ein bisschen zu sehen. Also kurz: es wahr verdammt gruselig :D ! Der Höhepunkt kam, als eine sehr große, schwarze Spinne direkt vor uns über den Steg krabbelte. Als wir nun wussten, dass auch solche Wesen hier leben, wollten wir alle so schnell wie möglich dieses Labyrinth verlassen und wieder ins sichere Hotel zurückkehren. Irgendwie gelang uns das auch, nachdem wir panisch über die Stege in Richtung Ausgang rannten um endlich aus dem dunklen Wald herauszukommen. Die ganze Aktion war einer der gruseligsten, aber auch eindeutig eine der witzigsten Erlebnisse in Thailand, wobei ich das nicht unbedingt noch einmal machen muss... ;)
VIP-Bus von Chiang Mai nach Bangkok
die Bühne im Hotel


Lernen mit Meerblick
unter solchen Bedingungen "arbeitet"
 man doch gerne ;)

eine Austauschschülerin aus Norwegen
(geboren in  Thailand) hat auch auf
dem Camp mitgeholfen

 
Wie man 60 Schüler beschäftigt:
einfach ein paar "Schätze" vergraben
und so lange buddeln lassen, bis alles
gefunden wurde :D


der Mangrovenwald


ein See mitten im Nationalpark

wackelige Brücke...

:D

ein Aussichtsturm
"der Steg ins Jenseits"

Chiang Mai

Der nächste Halt meiner Reise war Chiang Mai. Chiang Mai die größte Stadt in Nordthailand und wird wegen der landschaftlichen und auch kulturellen Schönheit als "Rose des Nordens" bezeichnet. Ich habe mich mit meinen anderen Deutschen hauptsächlich in der Altstadt aufgehalten. In einem kleinem Hostel fanden wir einen geeigneten Unterschlupf und konnten von dort aus alles interessante zu Fuß erreichen. Die Stadt ist sehr beliebt bei Bachpacker-Touristen und überall sahen wir Ausländer (da ich in einer absolut untouristischen Region von Thailand lebe, war das für mich ein ungewohnter Anblick ...).  Wir schlängelten uns über nie enden wollenden Märkte und kauften sehr viele Souvenirs. Chiang Mai besitzt angeblich insgesamt 200 Tempel, von denen wir gefühlt die Hälfte auch besichtigt haben.;)  In der Altstadt muss man nur etwa 50m gehen und schon steht man vor einem neuen, wunderbar golden glänzenden Tempel. Genauso oft gibt es auch Angebote für Massagen, egal ob Fußmassage, Fisch-Spa, Akupunktur oder auch Reflexzonenmassage - das haben wir natürlich auch genutzt :D. Dank der vielen Touristen findet man Abends viele Bars in den man den Abends gemütlich ausklingen lassen kann. Gleich mehrere Nächte lang feierten wir bis in die Morgenstunden und genossen es mal wieder westliche Partymusik zu hören, zu trinken und sich sorglos mit anderen Menschen zu unterhalten (und verstanden zu werden !!), so wie wir es vom deutschen Nachtleben gewöhnt waren. Nach 3 Monaten in einer kleinen thailändischen Provinzstadt, in der alle Menschen um 20 Uhr schlafen gehen, taten mir diese Nächte sehr gut und machten uns allen sehr viel Spaß ;).
Einen Tag lang fuhren wir in den Zoo von Chiang Mai. Der Zoo liegt außerhalb der Stadt auf einen der umliegenden Berge. Der Tierpark ist auf einem sehr großzügigen Gelände im Dschungel errichtet und man musste recht weit (oft bergauf...) laufen. Es war irgendwie ein komischer Anblick sich in einem Dschungel zu befinden und sich Gehege mit Tieren aus Afrika oder Europa anzusehen. :D Ein Highlight war ein riesiges Vogelgehege. Im Prinzip haben sie dafür einfach ein großes Stück Regenwald komplett eingezäunt und für die Besucher ein paar Wege hineingebaut. Ich muss aber auch sagen, dass viele Gehege eindeutig zu klein für die Tiere waren und einige verstört und apathisch wirkten. Es gibt in Thailand wenig Tierschutzorganisationen und auch in der Gesellschaft sind Tiere oft einfach nur "Tiere" und für Leben interessiert man sich nur peripher (Thailand hat dafür einfach zu viele andere Probleme, die einen deutlich höheren Stellenwert haben ,als ein bisschen mehr Führsorge für ein paar Zootiere).
Insgesamt waren die Tage in Chiang Mai eine echt schöne Zeit und ich weiß, dass ich auf jeden Fall noch einmal dorthin zurückkehren will ! Mir ist dort zum ersten Mal bewusst geworden wie gut schon unsere Thai-Kenntnisse sind. Natürlich kann ich noch nicht wirklich diese Sprache sprechen, aber es reicht um alltägliche Dinge zu klären. Da in Chiang Mai sehr viele Touristen sind, bemerkte man den  Kontrast schnell. Wir haben immer auf Thai Essen bestellt, nach Preisen gefragt oder Taxis angefordert - und bezahlten nur einen Bruchteil von den Preisen der anderen Touristen. :)
der Garten unseres Hostels, wie eine
kleine Oase mitten in Chiang Mai


"Walking Street" und ihr Markt


Blick von einer Dachterrasse einer Bar
auf einen Markt bei Nacht


 


8000km bis nach Deutschland

ein Kristallbuddha im Wat Chiang Man  


 


in einem der Tempel


Verzierungen an einer Tür


fast jeder Tempel hat ein paar Staßenhunde,
die von den Mönchen versorgt werden

reich verzierter Drache


Wat Chedi Luang aus dem 14. Jhr.

Viharn (Klostergebäude) im nordthailändischen
Lanna-Stil

ein Fisch-Spa

:D


ein Gruppenbild im Zoo
ich möchte wissen, was er gerade denkt...

und schnapp !

es gibt Tiere, die sehen einfach extrem
dämlich aus ! :D


das Vogelgehege

Melonen für die Vögel

im Vogelgehege

Blick über Chiang Mai

ohhh :)

komischer Vogel...


weißer Tiger !

man ist nie zu alt, um auf lebensgroße
Zebras aus Plastik zu klettern :D

die Berge um Chiang Mai

Kamphaeng Phet

Kamphaeng Phet war meine erste Station auf meinem Urlaubstrip. Die Stadt liegt im Nordwesten von Thailand, etwa 5 Stunden nördlich von Bangkok entfernt. Gleich 2 Deutsche, Lisa und Vanessa, sind dort untergebracht und sind ,so wie ich, Assistant Teacher an einer Highschool. Nach etwa 11 Stunden Busfahrt quer durchs Land kam ich endlich dort an und traf auf meine Freunde. Für mich war es das erste Mal seit meinem Trip nach Rayong, dass ich wieder richtig deutsch reden konnte :). Kamphaeng Phet ist die Stadt der Bananen und ist bekannt für besonders schmackhafte traditionelle Gerichte (ehrlich gesagt, habe ich bis jetzt überall in Thailand Bananen gesehen und esse so ziemlich jeden Tag welche...). Passend zu meinem Besuch war gerade das alljährliche Bananen-Festival und die Stadt zeigte stolz alle möglichen Kreationen aus ihrer Lieblingsfrucht - naja, sehr spannend war das nicht :D.
Kamphaeng Phet ist eine relativ alte Stadt und besitzt einen historischen Park mit beeindruckenden Tempelruinen, welche sogar zum Weltkulturerbe der UNESCO angehören. Diese Tempelanlagen wurden mir natürlich auch noch gezeigt.
Der beste Ausflug in den Tagen in Kamphaeng Phet ging in den Nationalpark von Khlong Lan. Der Park ist ein großer unberührter Dschungel in einem bergigen Gebiet vor der Grenze zu Myanmar und hat einen großen Wasserfall. Gemeinsam mit der Gastfamilie von Vanessa picknickten wir zuerst mitten im Dschungel. Für mich war das das erste Mal in einem solchen Dschungel in Thailand. Die Atmosphäre war atemberaubend! Wir saßen auf feuchten Steinen direkt neben einen Fluss und waren umringt von riesigen Bäumen, die über und über mit weiteren Pflanzen bewachsen waren. Um uns herum flatterten ständig bunte Schmetterlinge und wir hatten eine Geräuschkulisse aus einer Mischung aus Wasserplätschern, Vogelgezwitscher und das Zirpen von unzähligen Insekten. Vereinzelt schafften es Sonnenstrahlen durch das dichte Blätterdach zu kommen und malten helle Lichtpunkte auf den Boden. Nach dem Picknick gingen wir zum Wasserfall, um dort etwas zu baden (oder es zumindest zu versuchen... ). In Deutschland wäre ein solches Erlebnis wohl kaum möglich, denn dort wäre alles großzügig mit Sicherheitszäunen und Wachpersonal abgeschirmt ;). Aber hier wir konnten ungestört auf den spitzen und extrem glatten Felsen rumklettern und selbst erfahren, dass die Strömung manchmal einfach stärker ist als man selbst... Nach ein paar absolut schönen Stunden und ein paar blauen Flecken ging es zurück nach Kamphaeng Phet.



meditierender Buddha

historischer Park

Abendessen mit Livemusik



Vanessa´s zuckersüße Gastschwester :)
 
Geckos sind immer überall ;)
der Fluss "Ping"

Khlong Lan Waterfall
Picknick im Dschungel

wie aus einem Bilderbuch !


Schmetterlinge :)

Weg zum Wasserfall


der Wasserfall

Vannessa, Lisa & Ich