Donnerstag, 15. August 2013

Muttertag

Der Muttertag ist in Thailand jedes Jahr am 12. August. Warum genau dann? Ganz einfach, weil an diesem Tag die Königin Sirikit Geburtstag hat (sie ist jetzt 81 Jahre alt), im Gegenzug ist der Geburtstag des Königs im Dezember der Vatertag in Thailand. Die Feierlichkeiten für den Muttertag laufen in Thailand über mehrere Tage. Am Freitag kam eine Gruppe Mönche in die Schule und die Schüler bildeten mit Stühlen und Tischen eine lange Gasse über das Schulgelände. Als die Mönche diese passierten, bekamen sie von jedem Schüler Spenden in Form von Blumen, Geld und hauptsächlich Essen. Das gesamten Spenden am diesen Morgen ergaben bis zum Rand gefüllte Ladeflächen von 4 Pickup´s. Den ganzen Nachmittag wurde in der Schule der Ablauf für den nächsten Tag geprobt. Normalerweise ist Samstag keine Schule, aber aus irgendwelchen Gründen, die ich immer noch nicht verstanden habe, habe wir jetzt 3 Samstage nacheinander, an denen trotzdem jeder zur Schule muss.... Am Samstag gab es in der Schule eine große Zeremonie in der Aula der Schule. Mit den am Vortag geprobten Reden, Theater, Thaitanz und Gesang wurden die Mütter Thailands geehrt. Der Höhepunkt war, als die Lehrerinnen von den Schülern geehrt wurden. Dazu saßen die Lehrerinnen der Schule in eine Reihe auf der Bühne und jeweils ein Schüler kniete vor ihnen und überreichte ihnen einen Blumenkranz. Dann legten die Schüler ihre Hände auf die Knie, der vor ihnen sitzenden Lehrerin, darauf  flüsterte die jeweilige Lehrerin dem Schüler einige liebevolle Worte zu, es wurde sich umarmt und der Schüler führte seine Lehrerin nach draußen. Das Ganze war sehr emotional gestaltet und man merkte deutlich, dass dies ein sehr wichtiges Ritual sowohl für die Schüler, als auch für die Lehrer ist. Viele weinten vor Rührung und sogar die Schüler, die nur zuschauten und nicht selbst bei einer der Lehrerinnen waren, hatten teilweise Tränen in den Augen. Kuku (die Freiwillige aus China) und ich haben an der Seite der Schüler mitgemacht, ich hatte dabei meine Gastmutter (sie ist ja auch Lehrerin an meiner Schule) und Kuku hatte eine andere Englischlehrerin. Sowohl für Kuku, als auch für mich war die ganze Aktion total ungewohnt und irgendwie absurd, aber man erkannte, dass das Lehrer-Schüler-Verhältnis in Thailand eine ganz andere Ebene hat, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Es ist trotz des großen Respektes, sehr persönlich und wirklich eher wie ein Mutter-Kind-Verhältnis. Wobei das nur bei den älteren Lehrern der Fall ist, die jungen Lehrer werden wie eine große Schwester oder Bruder angesehen. Ich werde auch von vielen Schülern "Pi-Faa" genannt. "Pi" bedeutet große Schwester und "Faa" ist mein thailändischer Spitzname ( "Faa" bedeutet "Himmel").
Am Montag war der 12. August und das war der eigentliche Geburtstag. Natürlich war an diesen Tag keine Schule und wir sind in die Heimatstadt meiner Gastmutter gefahren und waren erst in einem Tempel und hatten eine Art Privataudienz mit einem Mönch und besuchten dann die Mutter meiner Gastmutter. Abends haben wir die Eltern meines Gastvaters in Buriram-Stadt besucht und schauten uns ein Feuerwerk zu Ehren der Königin an.

Freitags tragen alle Lehrer rosa :)


die Schüler sind bereit für die Mönche

die Mönche sammeln die Spenden ein

Kuku und die kleinen Kränze für die Lehrerinnen :)

bei dem Thaitanz wurde natürlich die
Geschichte einer Mutter erzählt ;)

man beachte die Vielfalt der Haarfarben :D

mal wieder ein Gruppenfotp
 Teacher , photo, photo !


egal wie schlecht dein Tag auch ist, es gibt
nichts besseres als ein kleiner, dicker Ladyboy
in Frauenklamotten :D :D 

1 Kommentar:

  1. Bei der Vielfalt an Haarfarben kannst du ja froh sein, dass du nicht blond bist ;)

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