Mittwoch, 7. August 2013

Natur pur

Das Englischseminar fand in der Nachbarprovinz von Buriram in der Nähe der Stadt Wang Nam Khiao statt. In der Provins Nakhon Ratchasima gibt es mehrere große Nationalparks und die Provinz ist berühmt für ihre unberührte Natur und die hügelige Landschaft. Aus diesem Grund wird die Gegend auch als "kleine Schweiz in Thailand" bezeichnet. Unser Hotel lag an einem solchen Nationalpark und war umringt von einem dichten Wald. Da es gerade Regenzeit ist, war alles ziemlich nass und matschig, aber immerhin war die Straße befahrbar (das ist hier keine Selbstverständlichkeit!). Ich hatte zum Glück relativ viel freie Zeit und bin ein bisschen Spazieren gegangen um mir diese für mich so fremde Umgebung mal genauer anzuschauen. Es tat generell mal gut irgendetwas alleine zu machen, denn ich habe das Gefühl ich bin immer von irgendwelchen Menschen umringt. Zuhause klebt mein kleiner Bruder an mir und lässt mich kaum etwas alleine machen. Zuhause und in der Schule kontrolliert mich meine Gastmutter bei allem, was ich tue. Mittlerweile geht diese Kontrolle auch wieder etwas zurück, es ist trotzdem noch kein Vergleich mit der Zeit, die ich in Deutschland nur für mich habe...

Ich bin also ein bisschen umhergegangen und habe die Landschaft etwas genossen. Das Zirpen von Grillen wurde zum Hintergrundgeräusch jedes Tages und jeder Nacht, man hört auch immer irgendwo Vögel zwitschern. Kaum hatte ich das Gelände des Hotels verlassen, war bis auf die Straße, der ich folgte, kein Zeichen von Zivilisation mehr zu erkennen. Überall Bäume, Palmen, Gräser und Büsche, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Und natürlich an jeder Stelle Ameisen. Ameisen findet man in Thailand überall. Es gibt die ganz Kleinen (etwas kleiner als die deutschen Ameisen), die sind in jedem Haus und bilden innerhalb von Sekunden eine Straße zu jeden Lebensmittel, das man versehentlich liegengelassen hat. Auch in der Schule im dritten Stock ist es keine Besonderheit, dass eine Ameisenstraße quer über die Wand verläuft. Es gibt auch verschiedene Arten von großen Ameisen, die wesentlich größer als ihre europäischen Verwandten sind. Wenn man also, so wie ich, durchs Gebüsch geht, muss man aufpassen, dass man nicht mit dem Arm versehentlich einen Ast streift, denn sonst wird man sofort von riesigen Ameisen befallen (die Bisse tun echt weh...). Da ich sehr großen Respekt vor den hier lebenden Schlangen habe und ich mich nicht im Dschungel verlaufen wollte, bin ich immer nur an der Straße entlang gegangen. Aber allein blieb ich nicht lange. Nach einer Weile kam plötzlich ein Hund aus dem Gebüsch und folgte mir auf meiner Erkundungstour. Wilde Straßenhunde gibt es hier an jeder Ecke, sie sind meist friedlich und ignorieren die Menschen. Da wir schon in Deutschland gewarnt worden sind, und schon eine der Deutschen wegen eines Hundebisses im Krankenhaus ist, hatte ich sicherheitshalber einen Stock dabei um mich zur Not wehren zu können. Diesen brauchte ich zum Glück nicht, denn mein kleiner Begleiter war sehr friedlich und schnüffelte nur und lief fröhlich neben mir her.

Am Morgen bin ich extra sehr früh aufgestanden, weil mir erzählt wurde, dass sich morgens der Nebel über die Berge legt und einen wunderschönen Anblick bietet. Mir wurde nicht zu viel versprochen und so verbrachte ich knapp eine Stunde nur damit die Nebelschaden zu beobachten, die sich langsam durch die Baumkronen schlichen.


Thailländische Natur :)




Menschen ? nicht hier !






Bananenstauden am Straßenrand



eine Bananenblüte
meine Begleitung beim Spazierengehen


eine gruselige Hängebrücke am Fluss, da bin ich in der Nacht lieber nicht rübergelaufen...


Morgennebel in den Bergen
typisches Thailand, wie aus einem Bilderbuch :)

 

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