Englischseminar

Kaum 2 Wochen in Thailand wurde ich eingeladen bei einem Englischseminar für Vizedirektoren von weiterführenden Schulen zu helfen. Natürlich nahm ich diese Einladung mit großer Freude an und so fuhr ich für 3 Tage( Donnerstag bis Samstag) mit meiner Koordinatorin nach Wang Nam Khiao in der Nachbarprovinz Nakhon Ratchasima.

Was genau meine Aufgabe sein soll, wusste ich vorher nicht. Ich wusste nur, dass ich meine Koordinatiorin bei einem Thema unterstützen soll. Da ich, wie es auch nicht anders zu erwarten war, der einzige Falang war, wollte mich jeder Sprecher mit auf der Bühne haben. Ich konnte schlecht ablehnen und bot jedem meine Hilfe an. Ich habe dann immer irgendwelche Sätze auf englisch vorgesagt und darauf haben etwa 150 Vizedirektoren es wiederholt...äußerst effektives Lernen.... Die Lehrinhalte waren absolutes Basic-English: Wie man sich vorstellt, wie man sagt wo man arbeitet, und wie man sich richtig begrüßt. Ich war zuerst sehr erschrocken, dass sie teilweise überhaupt keine Grundkenntnisse hatten. Eigentlich sollte ich das schon gewohnt sein, denn bis auf ein paar Englischlehrer, beherrscht hier keiner Englisch. Immerhin konnten die meisten ihren Namen in lateinischen Buchstaben schreiben ;)

Langeweile hatten die Teilnehmer auf jeden Fall nicht. Für Thailänder ist "Sanuuk" (Spaß) eine wichtiger Bestandteil im Leben und daher wurden die Einheiten immer durch irgendwelche Spiele, Karaokesingen oder durch das Sehen von YouTube-Videos unterbrochen. Ein Zusammenhang zum gerade Gelernten gab es nur manchmal ;). Thailänder stehen total auf alles was laut, bunt und albern ist. Es ist echt erstaunlich, wie schnell sich eine Gruppe von 40-60 jährigen Vizedirektoren in einen lauten Haufen wildgewordener Asiaten verwandeln kann. Dazu kommt dann noch ein Moderator, der in Sekunden zu einen völlig übertriebenen Showmaster mutiert und wie wild ins Mikrofon schreit. Solche Momente gab es an diesem Wochenende viele ,aber ein paar mal wurde es mir einfach zu laut und ich bin für ein paar Minuten aus dem Saal gegangen bis der Tumult sich wieder beruhigt hat.

Ich habe bis jetzt hauptsächlich in der Schule 12-18jährige unterrichtet, einmal war ich hier in einer Grundschule und habe Kinder von 5-10 in Englisch unterrichtet und nun die Vize-Direktoren. Irgendwie ist da nirgends Unterschied: es ist immer nur absolutes Basic-English; alle finden es super, wenn man Lieder singt; keiner konzentriert sich; jeder guckt einen mit großen Augen an nur weil man weiße Haut hat; jeder will ein Foto mit mir machen (ja, sogar Grundschüler haben ein Handy...) und jeder sagt einen wie hübsch man ist und wie schön die Augen sind.

 

 

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