Samstag, 22. Februar 2014

Abschlussfeier

Für die M.6 (12. Klasse) war am Freitag der letzte Schultag und es wurde eine Abschlussfeier organisiert. Nach dem täglichen Morgenappell stiegen alle Schüler des Abschlussjahrgangs auf die Bühne und bekamen eine Rose von den Lehrern. Dann gingen sie über einen roten Teppich durch ein Spalier aus Schülern das Militärclubs und bildeten einen Ring um den ganzen Platz. Als jeder eine Rose bekommen hatte, wurden verschiedene Reden gehalten. Einige Klassen aus der M.5 hatten eine Darbietung einstudiert und zeigten diese auf der Bühne. Ein besonderes Highlight war ein Mathelehrer, der für die Schüler ein Lied geschrieben hatte und es dann mit einer Gitarre vortrug. Das Ganze ging etwas länger es 2 Stunden und dann fing für alle anderen Schüler der normale Unterricht an.
Nun wurden Fotos gemacht (eine extra Zeit nur für Fotos in auch jeder möglichen Position und Konstellation ist ein wichtiger Punkt einer jeden Feierlichkeit). Neben den unzähligen Bildern der Schüler gab es auch offizielle Klassenfotos. Da Gary und ich gerade keinen Unterricht hatten, gesellten wir uns zu unseren Schülern und machten ebenfalls hunderte Bilder mit den Schülern. Dazu hatte jede Klasse eine Art Fotoecke gebastelt, damit man auch einen geeigneten Hintergrund hat.

Nach dem Mittag trafen sich alle in der Versammlungshalle und bildeten einen Kreis um einen Altar. Es folgte eine religiöse Zeremonie, die ihnen für ihr weiteres Leben Glück bringen soll. Als diese beendet war holte sich jeder Schüler eine Handvoll kürzer Bänder. Mit den Bändern gingen sie zu den Lehrern und diese knoteten die Bänder um die Handgelenke der Schüler. Das ist ebenfalls eine buddhistische Tradition, die Glück bringen soll. Die Bänder dürfen dann erst nach drei Tagen wieder abgeschnitten werden. Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, denn sehr viele Schüler kamen auch zu mir und baten mich ihre Bänder zu befestigen. Generell war der Tag auch für mich sehr rührend, denn mehrere Schüler, mit denen ich viel Kontakt hatte, haben mir sehr liebe Briefe geschrieben und haben sich mit Tränen in den Augen von mir verabschiedet. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, mir war nicht bewusst, dass ich in den wenigen Monaten in Prakhonchai für einige Schüler eine so vertraute Person geworden bin.

Etwas komisch an den Feierlichkeiten finde ich die Tatsache, dass die Schüler eigentlich noch gar nicht alles hinter sich haben. Denn nächste Woche stehen noch die Finalexams an und erst am 4. März werden sie auch ihre letzte Arbeit geschrieben haben. In Deutschland wäre dies undenkbar, denn wirklich erst nach allen schriftlichen und mündlichen Prüfungen kann man sicher sein ob man den Abschluss geschafft hat. In Thailand ist es anders. Es gibt kein Abitur oder ein ähnliches Zertifikat. In Universitäten gibt es Aufnahmeprüfungen für jedes Studienfach, einen Numerus Clausus gibt es nicht. Es ist nur wichtig die letzten Prüfungen zu bestehen, also mindestens die Hälfte richtig zu beantworten. Wie auch bei allen anderen Examen in der Schule sind es in allen Fächern Ankreuztests. Insgesamt sind die Tests im Vergleich mit deutschen Abiturprüfungen sehr, sehr einfach (die Schule darf es sich auch nicht erlauben, dass eventuell Schüler durchfallen könnten). Und außerdem fehlt der Druck oder Ansporn sich dabei anzustrengen, den eigentlich sind die letzten Examen nicht ausschlaggebend für das weitere Leben der Schüler. Das ist wieder ein Punkt, den ich an dem thailändischen Bildungssystem nicht optimal finde.



Die Bühne


Gang mit rotem Teppich

Ring es Schülern um des Platz

eine witzige Aufführung der M.5 Schüler

CONGRATULATIONS

der singende Mathelehrer
 
Bilder mit den Schülern
 
Gary und ich hatten nichts zu tun und wir gesellten uns zu den
Schülern, die forderten uns dann auf mit auf die
 offiziellen Klassenfotos zu kommen. :)

Kreis um den Altar
 
noch mehr Fotos :)

Die Bänder um die Handgelenke

Der Schulleiter und ein Priester

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