Samstag, 30. November 2013

Loi Krathong in Buriram

An dem Wochenende von Loi Krathong haben mich 3 andere Freiwillige aus Deutschland in Prakhonchai besucht. Es kamen Franzi (Lehrerin in Amnatcharoen), Philipp (Lehrer in Ubon Ratchathani) und Matthias (arbeitet mit Mönchen in Bangkok) und gemeinsam verbrachten wir einen Abend in Prakhonchai und wurden am nächsten Tag nach Buriram-Stadt gefahren. Dies war der Sonntag, an dem der eigentliche Festtag von Loi Kratong war. Am Abend gingen wir ins I-mobile Stadion und sahen uns ein Spiel von Buriram United an. Das gehört einfach dazu, wenn man mal im fußball-verrückten Buriram ist.:D  Eigentlich ist die Saison schon zu ende, aber es gab ein Freundschaftsspiel gegen eine Mannschaft aus Indonesien (natürlich hat Buriram United gewonnen...).
Loi Krathong wird auch als das Lichterfest bezeichnet. Es gibt dabei 2 verschiedene Lichter: Zum einen werden die mit Kerzen geschmückten Krathongs auf die Gewässer gelassen und zum anderen werden Himmelslaternen angezündet, die dann den ganzen Nachthimmel ausfüllen.
Nach dem Fußballspiel fuhren wir in die Innenstadt und sahen uns die Aktivitäten aus nächster Nähe an. Die Wasseroberfläche des kleinen Stadtsees in Buriram war bedeckt von unzähligen Krathongs in unterschiedlichsten Größen und Formen. Die meisten Kerzen gingen aber sehr schnell wieder aus und das Wasser sah daher eher extrem verschmutzt als festlich aus... Aber nur ein Blick in den Himmel genügte um das dreckige Wasser wieder zu vergessen ! Über den ganzen Himmel sah man unzählige Laternen leuchten und es kamen immer wieder neue hinzu, natürlich ließen wir auch Laternen aufsteigen :)
Das Fest wird in ganz Thailand gefeiert und jedes Jahr kommt es vereinzelt zu Verletzten. Die Laternen fangen sehr schnell an zu brennen und können dabei die Menschen verletzen oder trockende Felder in Brand stecken. Auch einige Menschen ertrinken, weil sie in Wasser fallen und eventuell in eine Strömung geraten oder weil kleine Kinder die bunten Lichter so schön finden und versuchen die Krathongs wieder aus dem Wasser zu fischen. Zum Glück geschah uns nichts dergleichen und wir konnten gemeinsam ein wunderschönes Loi Krathong feiern. Ich kann auf jeden Fall bestätigen das dies das schönste Fest war, das ich bisher hier in Thailand erlebt habe.
auch wenn man gerade hinten auf einem
Pick-Up fährt, darf gute Musik nicht fehlen !


Spielkinder :D


:)


Laternen steigen lassen



im Stadion


Buriram United :)


ein Elefant vor dem Stadion


in der Innenstadt von Buriram


Laternen :)
es ist gar nicht so einfach so ein
Ding anzumachen...



noch mehr Laternen


kurz vor einem Absturz


na lecker

Loi Krathong/ Lichterfest

 
Loi Krathong (Lichterfest) ist eines der wichtigsten und auch schönsten buddhistischen Feste in Thailand. Loi bedeutet schwimmen oder schweben und Krathongs sind kleine, reich verzierte Boote mit Kerzen und Räucherstäbchen, die man an diesem Tag auf Flüssen oder Seen aussetzt. Zum einen soll das die Götter des Wassers ehren und zum anderen soll man gleichzeitig mit den Booten alle schlechten Gedanken und Verunreinigungen der Seele loslassen.
In der Schule gab es zu diesem Anlass einen ganzen Schultag lang etliche Aktivitäten und Wettkämpfe. Jede Klasse stellte ein 5-7 köpfiges Team, das den möglichst schönsten Krathong bastelt. Als Grundbaustein dient dabei ein Strunk einer Bananenstaude und bei der Verzierung gibt es keinerlei Einschränkungen. Traditionell werden die Krathongs mit gefalteten (Bananen-)blättern und mit Blüten geschmückt, möglich war aber alles und so wurden auch geschnitzte Karotten, Zwiebeln, Tomaten oder sogar Chilis und Knoblauch verwendet. Auch Plastikblumen, Glasperlen und Federn kamen dabei zum Einsatz. Die Schüler haben mir mehrmals versucht zu erklären, wie man die verschiedenen Gebilde aus Blättern richtig faltet, aber es ist echt schwieriger als es aussieht und ich bin sehr beeindruckt von diesem Talent, dass anscheinend jeder Thai besitzt. Nach einem halben Schultag waren alle Werke fertig und die Klassen konnten ihre Krathongs präsentieren. Nach der Punktevergabe durch die Lehrer wurden sie zu unserem Schulteich gebracht, die Kerzen wurden angezündet und dann ins Wasser gelassen. Nicht alle waren stabil genug gebaut um über Wasser zu bleiben, aber trotzdem war das ein beeindruckendes Spektakel. Es gab sogar Klassen die ihren Booten einen kleinen ferngesteuerten Motor einbauten und so ihre Bauten über den Teich lenken konnten (natürlich nicht ohne dabei möglichst viele andere Krathongs umzufahren...:D)
Neben den Wettkampf um den schönsten Krathong, gab es auch einen Schönheitswettbewerb. Aus jedem Team (die gleichen 6 Teams, die auch schon am Sportday zum Einsatz gekommen waren: rot, blau, rosa, gelb, lila und orange) wurde ein Junge und ein Mädchen ausgewählt, die für ihre Gruppe antraten. Alle wurden stark geschminkt und in festliche Thaiklamotten gesteckt. Nach einem kurzen Catwalk und einem Interview, vergaben wieder die Lehrer die Punkte für die Schönheiten.
Schüler am basteln
insgesamt 78 Klassen haben teilgenommen 


ein Grundgerüst
halbfertig
ein Teilstück
überall in der Schule saßen
irgendwelche Gruppen

ein solches Blatt enthält knapp 50
einzelne Blätter
fertiges Werk







Perfektion in jedem Blatt
Gemüse-krathong :) mit Bohnen, Orangen,
Mais und Chilis


Hörner ?
klein aber fein :)
die ersten Krathongs werden ins Wasser gelassen


mein Favorite: ein Krathong in Form
eines Drachens !
die Kandidaten des Schönheitswettbewerbes
Geschenke von den "Fans"
noch einmal nur die Mädchen






 

Krathongs der Lehrer, diese wurden aus Brotteig
gebacken und können dann von den Fischen
gegessen werden

Donnerstag, 28. November 2013

Elefantenfestival


Elefanten sind die Nationaltiere von Thailand und man begegnet ihnen hier ständig. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, dass ab und zu Elefanten mit ihren Mahuts (Elefantenführer) auf Märkten stehen, aber eine große Elefantenshow hatte ich noch nie gesehen. In meiner Nachbarprovinz Surin gibt es jedes Jahr ein großes Festival rund und um die geliebten Elefanten; inklusive einer Elefantenshow.
Ich war dort mit 2 anderen Lehrerinnen, Gary (Korea) und mit Keiko (Japan). Das Elefantenfestival in Surin ist eines der größten und bekanntesten in ganz Thailand und dementsprechend waren auch viele Touristen dort (Fremdschämen!! Und natürlich waren es fast immer deutsche Touristen, die sich daneben benommen haben….).  Der Höhepunkt war die etwa 2 stündige Show mit mehr als 200 (!) Elefanten in Aktion. Ich habe in meinem Leben noch nie zuvor so viele Elefanten auf einmal gesehen und allein dadurch war es sehr beeindruckend.  Die Tiere haben Fußball gespielt, Bilder gemalt, Tauziehen gegen die Zuschauer gespielt oder Basketbälle geworfen – und das alles mit einer Präzision, die ich von Elefanten nie erwartet hätte. Es wurde auch eine historische Schlacht aus den 17. Jahrhundert zwischen den Königreichen von Thailand und Myanmar mit Kriegselefanten nachgespielt. Ein absolutes Muss bei jeder Aufführung in Thailand, egal zu welchem Anlass oder mit welchem Thema, ist ASEAN. So wurden irgendwann den Elefanten die Fahnen der 10 zukünftigen Mitgliedstaaten in die Hand (ähm… Rüssel) gedrückt und dazu die ASEAN-Hymne gespielt. Ein weiterer Punkt, der nicht gerade eine Überraschung war, war eine Vorführung mit Thaitanz mit etwa 300 Tänzern (Thais lieben solche Massenveranstaltungen mit absoluter Synchronität) ohne irgendeinen inhaltlichen Zusammenhang mit dem vorherigen oder nachfolgenden Programmpunkt J.  Nach der Show haben wir noch etliche kleine Babyelefanten gestreichelt und sind dann glücklich und zufrieden wieder nach Prakhonchai gefahren.
ein seltener "weißer Elefant", diese Tiere
sind heilig und stehen für die königliche
Macht.


ein paar Elefanten..





auch Elefanten können malen !

Tauziehen: 1 Elefant gegen viele Menschen,
natürlich war der Elefant viel stärker :)

Elefantenfußball

ein Foul ! da müssen sofort die
Sanitäts-Elefanten kommen :D


ein paar Tänzer...

Elefanten mit den ASEAN-Flaggen

auf in den Kampf !!

Kriegselefanten beim kämpfen

huch... !! Wo kommst du denn her ?
 

Die Neue :)


Bei mir im Foreign Language Department in meiner Schule ist nun eine neue Japanerin namens Keiko gekommen.  Sie unterrichtet japanisch und wird für 2 Jahre in Prakhonchai bleiben. Sofort wurde sie in unserer Ausländerclique, bestehend aus Gary (Korea), Kuku (China) und mir, aufgenommen und unsere erste gemeinsame Aktion war es chinesisch zu kochen. Es sollten am Ende Ravioli-artige Teigtaschen mit einer Fleischfüllung nach einem Rezept von Kuku herauskommen. Das Ganze verlief jedoch unter erschwerten (thailändischen) Bedingungen: einige Zutaten fehlten, es gab keinen Kochtopf, kein Nudelholz und leider ist die Klimaanlage an diesem Tag ausgefallen :D.  Im Improvisieren sind wir mittlerweile Weltmeister und man kann irgendwie auch Nudeln im Wok kochen. Das Ergebnis war daher durchaus genießbar. J

Keiko hat etliche Zeitschriften aus Japan für ihre Schüler mitgebracht. Thailänder mögen alles was glitzert und rosa ist und ich hätte nicht geglaubt, dass es dazu noch eine Steigerung gibt – aber es gibt sie… Die japanische Version der Bravo ist eine Explosion aus kunterbunten Bildern und Personen mit extrem übertriebenen Gesichtsausdrücken. An jeder fotografierten Person ist kein Körperteil mehr echt und eigentlich sehen sie nur aus wie lebendig gewordene Animefiguren. Schönheitsoperationen gehören in Asien zum Alltag und besonders Japaner legen sich bereitwillig unters Messer. Größere Nase, vollere Lippen und natürlich weniger „schlitzige“ Augen, dazu noch ordentlich Make-Up, gefärbte Haare und gefärbte Kontaktlinsen und dann hat man das asiatische Schönheitsideal. Daher wird sogar in Zeitschriften mit der Zielgruppe von 12-16 jährigen Schülern dafür geworben.  Unterhaltsam ist es trotzdem und auch ohne Kenntnisse in japanisch freue ich mich über jede neue, extrem kitschige Foto-Lovestory :D


Gary, Kuku & ich - Hauptsache gute Laune !
Keiko im Kimono und eine Japanischlehrerin
die kleine Kochgruppe (v.l.n.r.: Gary, ich,
 Kuku, Kuku´s Freund (aus China),ein
 Freund von Gary (aus Korea) & Keiko

die Teigtaschen mit der Füllung

genug Arbeit für alle

jeder hatte seinen eigenen Stil :D

und fertig !
eine Lernkarte für den Japanischunterricht von Keiko. Gesucht ist das Wort
stabil/robust. Natürlich denk man da als erstes an deutsche Autos ! :D